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Zwischen Strasbourg und Berlin... habe ich mich verlaufen
20 septembre 2006

Ich platze...

V 15007: Chronik und Nachteile eines zentralisierten Staates. Di. 10-12, Raum 212

Wie der Tag angefangen hatte [sehr gut], hätte keiner vermuten können, dass der Wind sich dermaβen schnell drehen würde. Erst habe ich im Europe 2 Radio zwei Plätze für das Konzert von „The Feelings“, morgen in Strasbourg, gewonnen. Ist mir noch nie passiert.

Dann habe ich auch problemlos meine drei 17 kg schweren Kisten in Kehl für rund 28,90 euros nach Berlin-Tucholskystr. abgeschickt. Billig.

Die letzte Etappe des Tages war, eine Versicherungsbescheinigung für das Praktikum zu kriegen. Klingt alles harmlos bis jetzt.

10.50 betrete ich den Laden der Versicherungsgesellschaft. Kann kaum reinkommen, so viele Leute sind schon da drin. Unglaublich. Bin doch nicht alleine auf der Erde. Mist, haben die doch nicht anders zu tun?! Pff, was kann man machen… Ich brumme „Bonjour“ und stelle mich ganz hinten an.

11.08 bin ich [endlich] dran. Ich erkläre der Frau Nivers mein Problem, dass ich ein Praktikum in Deutschland für 6 Monate machen will und dass ich deshalb eine Bescheinigung brauche. Dass es kein Problem geben sollte, denn ich sollte, als Studentin noch von der Versicherung meiner Eltern profitieren können.

11.10, druckt Isabelle N. die Bescheinigung aus. „Ja, aber es muss drauf stehen, dass es für Deutschland, vom 1.10 bis zum 31.03 im Rahmen eines Praktikums gilt.“, sage ich ihr.

„Aha… Es gibt aber ein kleines Problem, denn die Versicherung Ihrer  Eltern nur auβerhalb der Arbeit gilt. Sie müssen sonst eine extra Versicherung kaufen, sonst kann ich Ihnen keine Bescheinigung ausdrucken.“ So was hatte ich erwartet. Wenn man irgendwas braucht, ist es natürlich nie inklusiv.

11.15 merke ich, dass sie es nicht los lässt. Sie will nicht. Blöde Kuh. Also kaufe ich für 24 Euros/Jahr eine super tolle extra Versicherung, für alle Fälle. Damit wird mir vielleicht sogar am Flughafen den Koffer getragen, nach dem nächsten Blinddarmope… Damit ich danach nicht noch Drei zusätzlichen Tage mit Fieber liegen muss…

11.20 Ich gebe auf. Alles auf einem einzigen Zettel wird es nie klappen. Für jedes Detail braucht sie ein Blatt Papier. Typisches Beispiel einer französischen Verschwendung. Uneffizienz. Und wie. Solange alle Details besprochen sind, ist es mir schlieβlich egal… Ich sehe nur, dass die armen Leute hinter mir langsam ungeduldig werden… Sorry…

11.23 sind wir fast durch. Für Haftpflichtversicherung habe ich jetzt genügend Papierkram. Jetzt fehlt „nur“ noch die Bescheinigung für die Reiseversicherung, die auch inklusiv ist. Wunderbar.

„So etwas wurde mir noch nie gefragt“, entgegnet sie mir. Jetzt ist es aber soweit also beweg bitte deinen Arsch. Möglichst schnell, sonst kriege ich noch einen Strafzettel. Hab ja nur für 30 Minuten bezahlt.

„Dafür kann ich Ihnen keine Bescheinigung machen“. Und was soll ich jetzt machen, du?! Ich brauche das, bezahle dafür, wieso kannst du mir keine Bescheinigung schreiben?!

„Ich muss Paris anrufen“. Das ist ja mal auch typisch französisch. „Paris anrufen“… Als wäre Paris der menschliche Gott der Versicherungstussis. Verfluchter zentralisierte Staat.

Kurz gefasst hat es für die Reiseversicherung nicht geklappt. „Paris“ soll mir eine Bescheinigung per Post schicken. Kommunikationsmittel aus der Urgeschichte. Bin mir auch 99%, dass auf dem Zettel die hälfte fehlen wird, sowie „Im Rahmen eines Praktikums gültig“ usw. Kann morgen gleich wieder anrufen. Freude.

Die letzte gute Nachricht des Tages ist, dass ich meine Fahrkarte nach Berlin gekauft habe. Ich fahre Donnerstag. Sollte fahren. Hätte fahren sollen.

Allerdings haben meine Eltern entschieden, dass ich bestimmt nicht fahren werde, solange diese Versicherungsgeschichte nicht geregelt ist. Eltern Überdosis. Krieg keene Luft mehr.

Ich werde morgen „Paris“ quälen, bis sie mir dieses Papier mit allen Details drauf schicken. Und per Mail oder Fax bitte.

Dann gehe ich zum Konzert mit Cécile und am nächsten Tag fährt Dickschädel nach Berlin. Punkt. Schluss.

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