Gartenaktion N°2: Buchsbäume schneiden !
Gartenaktion N°1: Rasen mähen !
Nein, ich übernehme keine Verantwortung, falls es trozt allen Erklärungen doch schief gehen sollte...
Die
(Meine...)
legendäre
Erdbeertorte ;-)
Zutaten :
1kg Erdbeeren
Tortenboden :
6 Eier
150g Zucker
100g Mehl
Eine Packung
Vanillenzucker
Vanillencreme:
6 Eigelb
80g Zucker
50g Speisestärke
½ Liter Milch
250g Butter
(Kalorienbombe… Eigentlich tue ich nicht mehr als 100g rein, bis jetzt musste
ich keine Beschwerde entgegennehmen…)
30g Rum, oder
Kirschalkohol
Eine Packung Vanille
Zucker von Dr. Oetker (von der 3-er Packung für 0,99€)
Sirup:
50g Wasser
75g Zucker
5-6 EL Rum
Etappe 1:
Zubereitung der Creme:
1- Die
Milch mit der Vanille kochen lassen
2- Eigelb
vom Eiweiss trennen. Die 6 Eigelbe in eine Schüssel geben und mit dem
Zucker rühren/schlagen, bis der Teig etwas weisser wird. (dafür eignet sich ein
Handrührmixer ganz gut). Dann, die Speisestärke zugeben und nicht mehr
mixen! Einfach langsam mit einem Holzöffel rühren.
3- Die
heisse Milch auf diesen Teig in 2 oder 3 Mal giessen, und dabei nie aufören zu
rühren. Dann, diese Mischung von Milch und Eigelb+Zucker wieder in den
Milchtopf giessen und langsam erhitzen (auf 1 oder 1,5), immer weiter mit dem
Löffel rühren, damit die Creme nicht unten im Topf verbrennt, klebt. Die Creme sollte
langsam dickflüssiger werden. Wenn es
der Fall ist, den Topf weg von der Herdplatte nehmen.
4- 50g
Butter in die Creme reintun und mit einem Schneebesen rühren, bis sie
geschmolzen ist. Die Creme abdecken und kühlen lassen, draussen oder im
Kühlschrank danach, wenn sie nicht mehr so heiss ist.
Etappe 2
Zubereitung des
Tortenbodens:
1- Die
Runde Form (26 cm) einbuttern und 5 Minuten kalt stellen, Ofen auf 200°C stellen.
2- Eigelb
von dem Eiweiss trennen. Die 6 Eigelbe in eine Schüssel geben und mit 100g
Zucker rühren/schlagen, bis der Teig etwas weisser wird. Das Mehl und die
Speisestärke zu der Mischung zugeben.
3- Das
Eiweiss steif schlagen, und die restlichen 50g Zucker zu den Eiweissen zugeben,
bevor sie ganz steif sind.
4- Das
Eiweisse in 3-4 Male zur Eigelb+Mehl+Zucker Mischung SEHR VORSICHTIG zugeben,
ohne dass die Luft aus dem Eiweiss rauskommt.
5- Den
Teig in die Form eingeben und ungefähr 15 Minuten backen lassen, oder bis das
Messer „sauber“ rauskommt.
6- Der
Tortenboden abkühlen lassen und dann waagerecht mit einem grossen Messer durch
zwei teilen.
Etappe 3
Zubereitung des Sirups
und der Erdbeeren:
1- Wasser,
das gewünschte Alkohol und der Zucker kochen lassen und dann sofort von der
Herdplatte nehmen. Eine Scheibe Tortenboden mit Hilfe eines Backpinsels
mit Sirup „punchen“, tränken, damit der
Tortenboden etwas weicher wird. Ganz durch muss er nicht sein aber schon
ordentlich bespritzt ;-)
2- Die
Erdbeeren schnell aber gut waschen (sie müssen nicht lange im Wasser bleiben,
sonst verlieren sie ihren Geschmack) und jede Erdbeere senkerecht durch zwei
teilen.
3- Die
gekühlte Creme nehmen, die 50 restlichen Grams Butter in kleinen Stücken
zugeben und mit dem Handmixer in die Creme verühren, bis die Butter gut vermischt ist.
Etappe 4
Torte zusammenbasteln!
1- Die
bespritzte Scheibe Tortenboden als erste in den Tortenring (bzw. Runde Form)
hinlegen
2- Die hälfte
der Creme darauf verteilen
3- Auf
die Cremenschicht kommt die erste Schicht Erdbeeren, schön gleichmässig auf
die runde Fläche verteilt.
4- Auf
die erste Erdbeerenschicht kommt der Rest der Creme drauf, schön verteilt.
5- Die
2. Scheibe Tortenboden mit dem Sirup tränken, und als nächste Schicht vorsichtig
auf die Creme hinlegen.
6- Die
restlichen Erdbeeren kommen dann als Deco oben drauf, mit noch eventuell
Tortenguss drauf. Mindestens 2 Stunden kalt stellen!!!!
GUTEN APPETIT !!!
Für diejenigen, bei denen es schief gegangen ist, kann ich nur noch Nachhilfe in Ingwiller anbieten ;-)
Nein, es ist keine Verarschung...
Wie eine agnostische Französin ihr Glauben in Frage stellt... Librairie Kleber, Strasbourg, 14.15. Ich hatte schon immer eine Vorliebe für Buchhandlungen aber diese Buchhandlung ist schon immer etwas ganz besonderes gewesen. Nicht zu groβ und anonym, dennoch auch nicht zu klein. Überschaubar halt. Die Gesichter der Verkäufer, der Buchhändler kommen mir bekannt vor, denn sie arbeiten schon seit Jahren hier. Ich liebe es, stundenlang in aller Ruhe durch die Bücher zu stöbern; die Augen zuzumachen um mich einen Reiseführer zu greifen und über zahlreiche hypothetische Reiseziele zu träumen; Ich genieβe es, die Regale der Kochbücher leer zu räumen, um mich um den neuesten kulinarischen Stand zu halten. Man kennt sich da aus; weiβ, wie die Romane geordnet sind und auch ganz genau wo sie sich befinden. Heute habe ich erst nach dem Buch: „La gourmandise“ von Muriel Barbery gesucht, das es leider nicht mehr gab. Schade. Letzte Woche hatte ich ihr zweites und letztes Buch: “L’élégance du hérisson“ gelesen und so genossen… Es war… Köstlich! Humorvoll, intelligent, gut gedacht, bedacht und sogar durchdacht ;-) Kann ich zu den Franzosen unter euch nur empfehlen. Ich lasse mich da auch immer sehr gerne beraten, denn die Verkäufer strahlen alle eine wundervolle Leidenschaft für ihre Bücher aus, die einen selten nicht anstecken! Heute wusste ich aber ganz genau, was ich brauchte und wollte: ein Vorbereitungsbuch für den Englischtest TOEIC. Habe ich auch schnell gefunden, und auf dem Weg zur Kasse durch die Regale noch etwas gebummelt, bis jemand mich angesprochen hat. Es war eine leise Stimme, die zu mir flüsterte: “Bénédicte, du brauchst mich, nimm mich mit, du wirst es nicht bereuen…“. Und da war es: zwischen: „ Les partis politiques en France“ und „Irak, de la dictature au chaos“, und stöhnte leise. „Augustin“, heiβt das Buch. Mmh, sagt Béné. „Schon mal gehört, von dem Typ. Augustin? Ist Augustin= Augustinus?! Mmhh…“. Das Buch hat es geschafft, ich hab’s jetzt in der Hand und lese gerade die Einführung. Das ganze Buch (rund 60 Seiten…) selbst ist eine Einführung über Augustin, die in der Buchreihe des Milan Verlags „les Essentiels“, also das Wesentliche, herausgegeben wurde. Nach 20 Minuten bleibe ich auf den Seiten 14 und 15 stecken: „ Augustins Abbruch mit dem Manicheismus“. Einmal, zweimal, und noch mal durchlesen, um diese Gedanken reflektieren und nach und nach nachvollziehen zu können. Also, kurz mit meinen eigenen Wörtern gefasst und vom französischen übersetzt, habe ich es so verstanden: Manicheismus (nach Mani, III. Jahrhundert nach Christus) ist, festzustellen, dass die Welt voller Ungerechtigkeiten und Unordnung ist. Dass das Böse die Menschen wie ein Virus ansteckt. Mit einem solchen Ausgangspunkt ist es klar, dass die Versuchung enorm ist, nach der Zerstörung einer solchen Welt zu streben. Klar, dass die einzige Rettung darin besteht, alles zu vernichten, damit daraus eine neue, bessere Welt entstehen kann. Manicheismus ist nicht nur eine finstere Ansicht der Welt, der Gesellschaft sondern auch eine viel zu vereinfachte Ansicht dieser Welt. Zu einfach ist es auf jeden Fall, davon auszugehen, dass das Böse von Auβen kommt und deshalb nur von auβen beseitigt werden kann. Dass die Lösung nur durch ein Wunder von Auβen kommen kann, was die Passivität des manicheistischen Mensches begründet. Mutig war Augustin, behaupten zu wagen, dass das Böse nicht von Auβen sondern vom inneren kommt, also von dem Mensch selbst… Dieser Auffassung nach ist es also total überflüssig zu warten, dass ein solches Wunder von Auβen geschieht, denn die einzige Lösung zur Vernichtung des Böses nur von innen, vom Mensch selbst kommen kann. Noch 20 Minuten später bin ich mit meiner Mutter bei France Telecom, wo wir uns über unseren zukünftigen DSL-Zugang kümmern wollen. Wir stehen in der langen Schlange und betrachten den armen Verkäufer, der gerade versucht, die Bedienung eines Handys zu einer enthirnten (Antonym von „behirnt“, also mit Gehirn) 4-köpfige Familie begreiflich zu machen. Schwierig. Was tun? Ratz Fatz hole ich mein lieber Augustinus aus der Tasche und beginne, weiter zu lesen während meine Mutter mich mit einem perplexen Blick anglotzt, nach dem Motto: „Was ist denn in meine Tochter gefahren, dass sie sich jetzt für SO ETWAS interessiert?!? Mmh, sie lieβt tatsächlich etwas anderes als Tim und Struppi… Das gibt’s doch nicht…“ Ja, liebe Freunde, es gibt noch was Schlimmeres… In der Tasche gab es noch ein drittes Buch, auβer zur TOEIC Vorbereitung und Augustinus: Ein Buch über die Interpretation der Bibel… Das ich jedoch noch nicht angefangen habe, denn ich bin längst nicht fertig mit meinem Freund Augustinus… Nur noch 89 Bände ;-)
Mea culpa...
Hallo
an alle, liebe Besucher(Innen) !
ich weiß, ich habe mich in letzter Zeit eher wenig Mühe gegeben, diesen Blog
weiter mit spannenden Ereignissen meines wahnsinnig reizvollen Lebens zu
ernähren. So ist das eben. Meine Zeit hat sich einfach anders eingeteilt. Dafür
ist das SiW-Projekt, woran ich mit Matthias arbeite, sehr
gut voran gekommen.
Gerade ist ziemlich viel los hier: das Praktikum in der Botschaft geht langsam
zu Ende, während das Orchester unter unheimlichem Konzertstress, Druck leidet.
Vom Freitagabend bis heute Mittag waren wir alle in Neuendorf zum
Probenwochenende. Insgesamt 16 Stunden Probe, ganz schön heftig, sag ich euch.
Eine richtige Herausforderung für die Lippen von uns Blechbläser. Bruckner und
Berg lassen sich nicht so einfach interpretieren, und obwohl es schon viel
besser geworden ist, bleibt das ganze Programm doch noch sehr wackelig vorm
ersten Konzert am nächsten Mittwoch. Diesen Mittwoch meine ich.
Unser lieber Constantin, der Dirigent, hofft immer noch, dass bis dahin das
Wunder von Berlin, auf das er vertrauensvoll die ganze Zeit schon wartet, noch geschehen
wird. Ich bleibe aber nach wie vor skeptisch... Nicht dass ich mir keine Mühe
gebe, das schon, aber die Stücke sind für Laien wie wir einfach schwierig zu
verdauern. Dem Wunder bleibt noch die Haupt- und die Generalproben von Montag
und Dienstag, um seine Wirkung erscheinen zu lassen. Am Mittwoch fahren wir
dann alle zusammen mit dem Bus nach Prenzlau, etwas 110 km nördlich von Berlin,
um da ein meisterhaftes Konzert zu geben.
Und
wie war Neuendorf? Also, traumhaft-matschige Location mitten im Wald, Stilvolle
Architektur, 2 Tage Vollverpflegung für 30 €, wunderbares Probenwetter, nur
Regen 3 Tage lang. Dazu noch 3 nette Zimmergenossen, Burkhard, Harald und
Niklas, mal eine Abwechslung im Vergleich mit den 5 Mädels, mit denen ich sonst
auf einer Etage zusammenwohne. Was will man mehr?!? Die Bilder sprechen für sich selbst
;-)
Und am Samstagabend, nach 10 Stunden Proben, haben wir, Burkhard, Johanna, Nils und ich noch Hornquartett gespielt… Ist das nicht krank? Alle anderen haben uns mit großen Augen angeschaut…
Neue Fotos vom Probenwochenende und von der Botschaft von innen sind in den entsprechenden Albums zu sehen !
Wohneimidylle
Grosse Theorie über Alltagsglück: Der geheimnisvolle Weg, der zu einer netten Wohngemeinschaft führt
Die Einträge hier werden immer seltener, also umso wertvoller… Ein Grund dafür ? Schon ganz bestimmt nicht das StudiVZ, dessen Zuverlässigkeit in letzter Zeit zu wünschen übrig lässt. So wie mein Computer, der anscheinend entschieden hat, dass ich viel zu viel Zeit mit ihm zusammen verbringe, und mich loswerden will… Also streikt er seit ungefähr 2 Wochen. Nur heute ausnahmsweise nicht. Das der Akku nur noch halb voll ist, habe ich nicht so viel Zeit, um zu überlegen worüber ich schreiben möchte.
Was ist also in den letzten vier Wochen passiert? Nicht so viel, worüber ich gerne schreiben möchte. Was mich aber zurzeit freut, ist die Entwicklung unseres Hausflurs. Aus Erfahrung weiß ich jetzt, dass man im Wohnheim immer eine gewisse Zeit braucht, um sich einander kennen zu lernen. Der Semesteranfang bleibt eine Übergangsphase, wo jeder mit mehr oder weniger Absicht zurückhaltend bleibt. Das schöne, oder manchmal deswegen nicht so schöne, an Wohnheime ist, dass man zusammen wohnt.
Das ist ja nix Neues, werdet ihr mir entgegnen. Ich meine aber damit, dass man nicht lange über sich selbst groß Schauspielen kann. Man ist wie man ist, ob Morgen- oder Partymuffel, Frühaufsteher oder Frühinsbettgeher, schlecht oder gut drauf.
Nach einigen Monaten sind alle Geheimnisse die es geben sollte gelüftet, dagegen kann man eh nix machen und jeder muss sich auch damit abfinden. Ich rede da noch gar nicht vom ganzen Haus, sondern nur von unserer Etage. Solche Alchimie klappt nicht immer. Es ist nicht automatisch, wenn Leute zusammen leben, dass ein Gemeinschaftsleben dadurch entsteht. Manchmal klappt es, manchmal eben nicht.
Zum Glück ist es bei uns, auf der dritten Etage, jetzt der Fall. Ich glaube zumindest, dass sich in den letzten Wochen eine Art zusammenleben entwickelt hat. Wir stehen echt als Etage zusammen, ob beim Plätzchenbacken, beim Kickern (das ist noch was gaannz anderes, so eine Mischung von Ehrensache und zusammenleben… Könnte man mit dem Quidditch Turnier in Harry Potter vergleichen, die Konkurrenz zwischen den 4 Häusern ;-)), aber auch vor allem wenn die Stimmung bei einer oder der anderen nicht gerade prickelnd ist.
Was man für Zutaten braucht, um eine tolle Lebensgemeinschaft zu bilden? Mmhh... Schwierige Frage. Einige kann man schon erwähnen, ohne dass es aber unbedingt dazu führt, denn es gibt dafür [leider] keine Zauberformel. Gute Wille, Initiativen, Geduld, Pädagogische Erfahrung und Selbstverleugnung zählen bestimmt zu den begehrtesten Zutaten einer angenehmen Lebensgemeinschaft im Wohnheim, können dennoch keineswegs eine Erfolgsgarantie sein.
Und wie ist es sonst so bei uns auf der Etage? Was sind es also für Leute, die hier zusammen wohnen? Erstens kann man betonen, dass das Durchschnittsalter auf dem Stockwerk 24 Jahre beträgt. Nett ausgedrückt wohnen da also relativ erfahrene Leute, die noch Abi im 20. Jahrhundert gemacht haben. Aber gut so, es spart uns Kindergartenzickigkeiten und bewahrt uns vor albernen Gesprächen. (Wobei eine Prise Kindergartenmässigesverhalten ab und zu nicht schaden kann)
Meine Nachbarinnen sind im ersten bzw. letzten Semester des Theologiestudiums. Anne, unsere „Ersti“, ist vor kurzem eingezogen. Steht am Wochenende auf wenn ich ins Bett gehe, erzählt noch sehr gerne von ihrer Schulzeit, ihren vielen Geschwistern und strahlt noch die typische erstsemestlerische Naivität aus, worüber wir uns gerne lustig machen aber wonach wir, verbitterten alten Säcke, uns insgeheim eigentlich alle sehnen... Ach, das war doch eine schöne Zeit... Daammaals ;-)
Luise, meine andere Nachbarin, ist auch sehr fleißig. Sie lernt für Examen. Hat Vor zwei Wochen ihre Examensarbeit abgegeben und lernt jetzt quasi Tag und Nacht für die letzten Prüfungen. So richtig mitmachen macht sie nicht, hat aber einen guten Grund dafür. Auf der Etage ist sie mehr so etwas wie eine große Schwester, die die jüngsten mit einem wohlwollenden Blick betrachtet.
Die multikulturelle Seite des Flurs verkörpert Minh, unsere Chinesin. Sogar in vielen Hinsichten. Minh wohnt jetzt seit anderthalb Jahren hier. Langsam beherrscht sie die Sprache genug, um uns zu verstehen und sich verständigen zu lassen. Für manche Sachen tut sie aber ganz gerne so, als würde sie doch nicht verstehen worum es geht... Den alten Ausländertrick kenne ich ja auch... Kann aber nicht mehr so gut benutzen... Minh ist... Mmhh, wie könnte ich das sagen... Weder zu übersehen (wenn sie im Bad, in der Küche oder in der Dusche war) noch zu „überhören“ (wenn sie auf Lautstärke 56 telefoniert, Karaoke übt oder mitten in der Nacht spült). Aber gut, positiv gesehen hat sie schon viele Fortschritte gemacht, finde ich.
Der Mitbewohner zu dem wir gefälligst unbedingt sehr nett sein sollten, ist Johannes. Als einziger Mann der Etage ist er in der Tat eine echte Rarität. Nach zwei Monaten Zusammenleben glaube ich nicht dass ich falsch liege, wenn ich ihn als „sehr menschlich“ bezeichne. Kann also sowohl sehr gut als auch richtig grottisch gelaunt sein. Setzt sich fürs Haus ein, besitzt eine deutlich überdurchschnittliche Anpassungsfähigkeit, was auch heißt, dass er es innerhalb 2 Monaten geschafft hat, dem Club der „Unverzichtbaren“ Bewohner des Johanneum beizutreten. Nicht schlecht. Von Naivität ist keine Spur mehr zu sehen (bei ihm ist es schon bewusst, also heisst es Utopie;-)), dafür ist er Meister in Ironie und Sarkasmus. Kann auch nicht jeder. In dem Bereich kämpfen wir beide noch um den Pokal... Sowie beim Tischfussball.
Wie Johannes und ich gehört Helen zum Flurkickerteam, das beim letzten Hausturnier den Titel knapp erworben hat. Ansonsten ist Helen um den Wohlzustand des Flurs im sehr besorgt. Passt rücksichtvoll auf die anderen auf, erwartet aber dementsprechend dass man auch Rücksicht zeigt, was auch legitim ist. Ansonsten ist sie unsere gute Seele, sorgt zurzeit dafür, dass die entsprechende Adventstimmung auf der Etage herrscht, and last but not least, ist sie ganz bestimmt die zuverlässigste Bewohnerin Ü-BER-HAUPT im ganzen Haus.
Und Konstanze? Sie ist unsere kleine Maus. Sehr diskret, macht genauso gerne mit wie sie sich zurückhalten kann. Wie es ihr gerade passt, und es ist auch in Ordnung. Man nimmt von diesem Gemeinschaftsleben was man gerade bereit ist, anzunehmen, gibt auch dazu, wie viel man von sich geben möchte, aber sich zurückziehen muss man auch können. Sonst wäre es, auch hier, doch sehr anstrengend.
Also 6 Mädels und ein Junge. Mich habe ich nicht beschrieben (überlasse ich gerne euch, in den Kommentaren) aber ich bin mit den 6 anderen die letzte Zutat, woraus eine sehr nette Wohngemeinschaft entstanden ist. Dafür bin ich euch sehr dankbar ;-)
Studentenverbindungen vs. StudiVZ: das unwahrscheinlichste "Face-à-Face"
Von Studentenverbindungen zu StudiVZ,
wie sich älteren und neuen Studenten
Bräuche treffen
Zu meiner Verteidigung
muss ich auch sagen, dass die jetzigen Wetterverhältnisse mich nicht gerade
raustreiben… Es regnet tatsächlich in
Strömen seit ich wach bin, also…
An einem regnerischen
Sonntagnachmittag wird man gerne faul, man macht sich erst’n Tee, läuft so auf’m
Flur rum, um andere gelangweilte Mitbewohner zu treffen. Leider sind scheinbar gerade
alle beschäftigt oder abgenervt, so dass ich mich wieder in mein Zimmer verkriechen muss. Der
Sonntagnachmittag ist es auch die Gelegenheit, die „zu Ende gehende“ Woche ordentlich
abzuschließen, das Tagebuch auf den neuesten Stand zu bringen, das Zimmer
aufzuräumen usw.
Die passende Musik
dazu ist Johnny Cash, kann ich nur empfehlen, damit bleibt alles Stressfrei und
werden frische Gedanken gefördert, z.B. zu dem heutigen Thema:
Ist der Riesenerfolg
von StudiVZ ein Grund (unter anderen) für den mangelhaften Nachwuchs bei
Studentenverbindungen/ Korporationen?
Wie ich darauf komme? Gute Frage ;-) Mir wurde erst diese Woche erklärt, was diese so genannten Verbindungen sind. Ganz kurz für diejenigen, die- wie ich bis vor kurzem- keine Ahnung davon haben: sie sind Verbände von derzeitigen und ehemaligen Studenten, die deren Studenten die Möglichkeit bieten, sich neben dem Studium auch mit ideellen Wertvorstellungen in einer Gemeinschaft auseinanderzusetzen und sich eine fächerübergreifende Allgemeinbildung anzueignen. All das erfolgt durch gesellige Veranstaltungen verschiedenster Art, von Diskussions-, Kneipenabende bis zu sportliche Aktivitäten (vor allem bei schlagenden Verbindungen, wo das Fechten ein fester Bestandteil ihres Gemeinschaftslebens ist), die im geselligen Beisammensein und nach dem Wahlspruch: Ehre - Freiheit – Vaterland stattfinden. Man tritt als Student einer Verbindung bei, wird nach Vollendung seines Studiums "Alter Herr" und bleibt dabei solange man möchte.
Das Thema ist schon
sehr speziell, war auch absichtlich auf die zwei Sachen fixiert und begrenzt,
wofür ich mich gerade interessiere. StudiVZ (Info1,Infosueddeutsche), auch Studiverzeichnis genannt, für
die ehemaligen Fuchse (insidersprache der Studentenverb.) die es vielleicht nicht wissen, ist das erfolgreichste
Studentennetzwerk (dem Facebook sehr ähnlich), eine sichere, intuitiv zu bedienende
und kostenlose Netzwerkplattform, die auch richtig Spaß macht. Inzwischen, also
seit Oktober 2005, haben sich in Deutschland und Österreich über 700 000
Studenten angemeldet, was nicht zuletzt der Grund dafür ist, dass der Server
letztens richtig ausgelastet ist… „Käffchen?“ Insider Joke…
Ich bin jetzt seit
ungefähr 6 Wochen Mitglied des Verzeichnisses und wie ihr es feststellen könnt
hat den Blog dementsprechend darunter gelitten. Fragt nicht, ich werde nicht
verraten, wie viel Zeit ich damit schon verbracht (verschwendet?) habe. Viel.
Hätte nicht gedacht, schon aus dem einfachen Grund meiner Herkunft.
Ich werde
hier nie meine Mitschüler finden können, es ist ganz klar. Klar ist auch, dass
die meisten meiner „Freunde“ aus’m Haus, dem Orchester oder noch aus der Uni
kommen. Was ich schön finde ist, dass ich jetzt Freunde meiner Freunde auch als
Freund zähle. Ein gutes Beispiel dafür: Party am letzten Mittwoch, und gleich am
nächsten morgen bekam ich eine neue Freundschaftseinladung. Sinn der Sache? Ich
weiß dann genau wo der Junge herkommt, ob wir gemeinsame Freunde haben, was er
sonstso macht, schon gemacht hat und… in welche Gruppen er Mitglied ist ;-) Das
sagt schon viel über den Mensch, finde ich... Ich bevorzuge schon die
Mitglieder der Gruppe „Vegetarier essen meinem Essen das Essen weg“, oder
„Kaffee nach Mensa gut für Magen“ ;-) Und dann kann man über den
Nachrichtendienst der Seite immer in Kontakt bleiben, wenn man will, oder sogar
bevor man überhaupt eine Freundschaft knüpft. Welcher Gruppen ich beigetreten
bin? Kleiner Überblick…
- Anti-Materazzi-Gruppe (nicht mehr ganz aktuell aber es muss schon sein ;-/)
- Benedikt (ein sehr schöner Name, nicht nur wegen
des Papstes) (finde sehr lustig, das einzige Mädel da zu
sein… Ja, es ist schon ein bisschen geschummelt…)
- Selbsthilfegruppe zur Suchtbekämpfung anonymer
Tischfußballer (no comment…)
- Stiftung Johanneum (mein Wohnheim)
- Auch zweigleisig? StudiQG in Frankreich...
- Hornissimo - Edle Gesellschaft zur Pflege des
Kieksens (meine Lieblings Gruppe
zurzeit ;-))
Hier findet sich auch
die Verbindung zwischen unseren Themen, denn soweit ich heute feststellen
konnte, sind auch alle aktive
Mitglieder (die noch Student sind)der Studentenverbindungen in der
entsprechenden StudiVZ Gruppe Mitglied.
Mein Gedanke war, ob man vielleicht durch das StudiVZ, die Leute die ständig vorm Bildschirm rumhängen wieder in die Gesellschaft (und wieso dann nicht gleich in Studentenverbindungen)integrieren könnte?!? ;-) Ich gehöre ja auch zu denen… Habe aber kein Bock auf Zickenverbindungen… Das mit der Trennung von Jungs und Mädels in diesen Verbindungen ist nix für mich… Und das Gruscheln wird nach wie vor eine geile Erfindung bleiben, auch wenn der StudiVZ Hype nicht für immer dauern wird.
Kommt mich doch besuchen...
Noch sind es 40 Leute auf der Warteliste für ein Zimmer... Doch
Wenn man etwas zu sehr will, kommt es oft vor, dass man sich dadurch eine völlig falsche Idee davon macht. Oder, man weiß eigentlich wie es ist aber trotz allem wird die Neigung größer, eher die Vorteile als die Nachteile der Sache zuzusehen.
Es gibt auch kein besseres Beispiel dafür, als das Zusammenleben in der WG oder im Wohnheim. Als „alleinegänger“ in der eigenen Wohnung träumt man davon, sie gegen tolle Mitbewohner zu tauschen. Und sobald man sie hat… Sie wissen schon was ich meine.
Und bitte, kein Kommentar nach dem Motto:“ Das hast du ja wohl gewollt Béné…“. Ja, das stimmt. Ich habe es auch gar nicht satt ehrlich gesagt. Es ist nur, wenn der Abfluss der Spüle schon wieder mit Lebensmittel verstopft ist oder dein Lieblings Schälchen gerade den Klolappen mit dreckigem Wasser enthält… Widerlich.
Dann ist den netten Abend vom vorherigen Tag natürlich „Passé“, das Kriegsbeil (in diesem Fall der Kriegsbesen) wird ausgegraben. Noch kann man sich noch nicht revanchieren, denn der Täter wird nicht immer ertappt… Die Ermittlungen dauern aber meistens nicht lange, denn es sind im Grunde genommen immer dieselben, die den Dreck nie abmachen.
Für den Geruch im Bad ist es natürlich schwieriger, ein Schuldiger (der Maskulin ist kein Versehen) zu finden… Vielleicht der letzte auf’m Putzplan? Der’s nicht gemacht hat? (aber die Aufgabe trotzdem Angekreuzt hat…Wie fies).
Das hat aber eine positive Wirkung auf die durchschnittliche Dauer des morgigen Aufenthalts im Bad, muss man zugeben… Nach 5 Minuten ist es einfach nicht mehr auszuhalten. Praktisch. Aha, ich verstehe jetzt die Strategie besser: das soll helfen, die Nebenkosten des Hauses runterzukriegen, ja? Weniger Zeit im Bad heißt sowohl weniger Strom als auch weniger Wasserverbrauch… Schlau. Den Trick werde ich zu der nächsten Hausversammlung vorschlagen. Kommt bestimmt gut an.